Wie der Alltag in einem Internat aussieht…

13.08.2014
Das Internatsleben erfüllte alle Erwartungen

Es gibt für Schüler, die in Internaten untergebracht sind, einen strukturierten Alltag, der Verbindlichkeit und Sicherheit schafft. Dazu gehören die Abläufe des täglichen Lebens wie das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten, das Wohnen, die Kleidung oder Zeit für Sport und musische-künstlerische Aktivitäten. Einen „klassischen normativen Alltag“ gibt es dabei aber nicht. Es gibt genügend Raum, damit sich Schüler individuell entfalten können und nicht immer alles nach Stundenplan abläuft.

Ein strukturierter Tagesablauf in einem Internat schafft Ordnung und gibt den Schülern Sicherheit, da viele Abläufe wie Rituale sind und vor allem den jüngeren Schülern Routine geben. Am Morgen haben die Schüler einen Zeitrahmen, um sich vor dem gemeinsamen Frühstück anziehen, waschen und ggf. aufräumen und ihr Bett machen zu können. Im Rahmen des Frühstücks erfolgt eine Versammlung oder bei konfessionellen Internaten die Morgenandacht. Je nach Internat beginnt der Unterricht dann zwischen 8 und 9 Uhr.

Die meisten Internate verfolgen keinen Frontalunterricht im Klassensystem, sondern lassen die Schüler selbst auswählen, was sie zu welchem Zeitpunkt lernen und erledigen wollen. Es ist vielmehr ein Kurssystem, dass die Schüler zu eigenständiger Organisation ihres Unterrichtsalltags und der Unterrichtsinhalte motiviert, was die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Schüler fördert.
Nach der Unterrichtsphase erfolgen dann häufig sportliche, musische oder künstlerische Aktivitäten, je nach individueller Ausrichtung sollte da für jeden Schüler etwas Spannendes dabei sein. An den meisten Internaten wird neben dem klassischen Unterricht sehr viel Wert auf die Ausbildung sportlicher und künstlerischer Fähigkeiten der Schüler gelegt. Als weitere Freizeitangebote gibt es darüber hinaus verschiedene Clubs für die Interessen der Schüler oder die Möglichkeit zu ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die älteren Schüler können sich auch abmelden und das Internatsgelände für einen Ausflug in die Stadt oder dergleichen verlassen.

Gegen Abend stehen dann meist gewisse Pflichten wie das Aufräumen der Wohnräume, Putzen der Gemeinschaftsräume, den Speisesaal eindecken bzw. abräumen an. Das ist allerdings je nach Internatsorganisation unterschiedlich geregelt. Es ist gut, wenn die Kinder in diesem Zusammenhang auch Pflichten nachkommen müssen und Verantwortung übernehmen. Nach dem Abendessen folgt in den meisten Internaten die offizielle Hausaufgabenzeit und Zeit zum Lernen und Vorbereiten für den nächsten Tag. Die Unterstufen treffen sich dafür in großen Gruppenräumen zur gemeinsamen Vorbereitung, die Oberstufenschüler können ihre Hausaufgaben selbstständig auf ihren Zimmern erledigen. Anschließend bleibt noch freie Zeit für gemeinsame Gespräche, das Treffen und Zusammensitzen mit Mitbewohnern, um fernzusehen oder Musik zu hören. Danach erfolgt die offizielle Nachtruhe.

An den Wochenenden unterscheidet sich der Tagesablauf und ist weniger strukturiert. Somit haben die Schüler Möglichkeiten zur individuellen Freizeitgestaltung. Wenige Internate bieten auch am Samstagvormittag Unterricht an. Die Aufsteh- und Nachtruhezeiten sind am Wochenende oft gelockert und die Zeiten zum Essen flexibler gestaltet. Die Abende stehen sowieso zur freien Verfügung. Allerdings müssen die Schüler einiger Internate die Zeit am Wochenende auch für Haushaltspflichten wie Wäschewaschen vorsehen, insofern dieser Service nicht angeboten wird. Die Schüler haben an den Wochenenden aber auch Gelegenheit mit einer Band in Musikproberäumen zu üben, sich in Kunsträumen kreativ zu entfalten oder in den Sportanlagen zu trainieren. Computerräume gibt es darüber hinaus auch, sodass die Schüler sich auch ihre technischen und medialen Kenntnisse vertiefen können. Häufig finden an den Wochenenden auch sportliche Wettkämpfe mit anderen Internaten statt oder es gibt verschiedene Work Shops.

Das Essen an Internaten erfolgt im Rahmen einer Vollversorgung mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Das Erscheinen zu den Essenszeiten ist obligatorisch, außer an den Wochenenden. Diese Verpflichtung hat aber etwas Gutes: denn so kommen alle Schüler einer Wohneinheit, einer Stufe oder gar der gesamten Schule zusammen. Auf diese Weise wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und es können Sozialkontakte aufgebaut und gepflegt werden. Inzwischen gehen viele Internate auf die Essgewohnheiten und Bedürfnisse ihrer Schüler ein. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist ein wichtiger Punkt für die Internate bei der Gestaltung der Essenspläne geworden. Oft gibt es Küchenbereiche, die die Schüler selbst nutzen können, um sich zwischendurch Snacks zuzubereiten, Tee zu kochen oder Kühlschränke für Getränke zu nutzen.

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