Internat Krüger

Advent, Advent – ein Lichtlein brennt…

Welchen Adventskalender hast Du? – Ein virtueller Adventskalender gehört inzwischen seit vier Jahren in Haubinda zur Weihnachtszeit dazu. Die Schülerinnen und Schüler des Internatsdorfes erstellen zusammen mit ihren Lehrkräften Sehenswertes für jeden Tag vom 1. bis 24. Dezember:

Unterhaltsame Interviews oder lustige Weihnachtsgedichte, bekannte Weihnachtslieder und Christmassongs vorgetragen von Chören der Schülerinnen und Schüler aus Haubinda, instrumentales Musizieren, Winter Impressionen, Einblicke in das Internatsleben der Kinder und Jugendlichen in der Weihnachtszeit und vieles mehr.

Die Ursprungsidee dieses besonderen Adventskalenders wurde in Haubinda geboren, als in 2021 der Weihnachtsmarkt im Internatsdorf abgesagt werden musste. Um ihren Angehörigen dennoch in der Adventszeit nah zu sein und sie an den weihnachtlichen Vorbereitungen teilhaben zu lassen, wurden die Schülerinnen und Schüler aktiv und ließen sich einiges einfallen. Der Haubinda Adventskalender erfreut sich großer Beliebtheit und wird seitdem jedes Jahr mit viel Tatkraft, Engagement und Kreativität neu produziert für die Homepage der Hermann-Lietz-Schule Haubinda.

Eltern, Großeltern, Freunde und Interessierte sowie auch ehemalige Schülerinnen und Schüler warten gespannt auf jedes Türchen.

Das Lietz Internatsdorf Haubinda wünscht eine schöne Adventszeit!

 

Schüleraustausch Kirchberg – Shanghai

Chinesische Schüler*innen an der Schloss-Schule in Kirchberg sind Alltag,…aber deutsche Schüler*innen an der Shanghai Foreign Language School sind schon sehr exotisch.

Im Juli 2024 haben uns 14 chinesische Schüler*innen und 3 Betreuer*innen aus unserer Partnerschule in China an der Schloss-Schule in Kirchberg besucht.

Viele von unseren Gästen haben zum ersten Mal eine echte Kuh gesehen, sind durch Wälder gewandert und haben Euromünzen für die selbstgemixten Smoothies beim Schulfest verdient…was uns normal erscheint, haben unsere Gäste als überwältigende Eindrücke erlebt.

Nicht weniger überwältigt war unsere deutsche Austauschgruppe in China. 5 Schüler und 2 Lehrer reisten in den Herbstferien 2024 nach Shanghai und Peking.

Anstatt Einfamilienhäuser, ein Meer an Hochhäusern. Hausaufgaben nach einem 12-stündigen Schultag und der Geldbeutel zeigt sich als völlig überflüssig, weil sich nahezu alles mit dem Smartphone erledigen lässt.

Aus dem deutsch-chinesischen Schüler-Austauschprogramm ist eine herzliche und rege Freundschaft zweier Nationen gewachsen.

Ich bin stolz auf unsere ländlich aufgewachsenen Schüler, die sich als Weltbürger in einer 20 Millionen Metropole beweisen konnten!

Unsere Schüler durften erleben, dass es sich lohnt Englisch Vokabeln zu pauken. So konnten sie sich trotz kultureller Unterschiede mühelos über Gemeinsamkeiten mit ihren gleichaltrigen Gastgebern austauschen.

Sicher ist, dass solch ein Schüleraustausch für alle Beteiligten ein überwältigendes Erlebnis ist und sich neue Dimensionen eröffnen…was Verständigung bedeutet.

Ein Bericht von Andrea Vollrath, Lehrerin der Schloss-Schule Kirchberg

Wildtierfütterung vor der Haustür

Ein herbstlicher, kühler Dienstagmorgen. Vor der Grundschule wurde ein Wolf gesichtet! –  Doch keine Panik, das große graue Tier ist zum Glück kein Raubtier, sondern entpuppt sich als braver Wolfshund Odin. Er begleitet sein Frauchen bei ihrem praktischen Teil der Projektprüfungsarbeit (kurz: PPA). Obwohl Odin optisch imposant wirkt, hat er mit seiner sanften Art schnell alle Herzen der Grundschüler und anwesenden Lehrkräfte gewonnen.

Genau das war der Plan von Anne, Bernhard, Vanessa und Leni aus der 10. Klasse. In ihrer PPA wollen sie sich dem Thema Wildtierfütterung widmen und setzen Odin als Begleithund und Eisbrecher für eine Waldwanderung ein. Für ihren praktischen Teil arbeiten sie zusammen mit der Klasse 2, um deren Bewusstsein für das Ökosystem Wald zu schärfen und den Sinn von Wildtierfütterungen zu erläutern.

In den ersten Schulstunden hält die Gruppe eine Unterrichtseinheit für die Grundschüler, in der die Jugendlichen die Kinder über das Verhalten im Wald, tierische Bewohner und ihre Nahrungsquellen aufklären. Das so gelernte Wissen wollen sie nach der Pause mit einem ausgiebigen Waldspaziergang festigen. Zum Glück liegt der Wald direkt vor der Schulhaustür und der Weg ist nicht weit. Mitmachen ist angesagt, denn zuvor haben Anne, Bernhard, Vanessa und Leni für die Jüngeren einige Quiz-Stationen über die Strecke verteilt. „Welche Tiere sind in unseren Wäldern heimisch?“, war eine Frage davon. „Natürlich Rehe und Wildschweine!“, melden sich die Grundschüler eifrig. Für richtige Antworten gibt es einen kleinen Eimer mit Futter, der auf der Wanderung weiter mit Eicheln gefüllt werden soll. Das Ziel: Eine Raufe, die mit dem Sammelgut, mitgebrachten Möhren und Nüssen sowie Stroh gefüllt wird. Vorerst noch ein Provisorium aus Pappe, aber spätestens, wenn die PPA verteidigt wird, steht an dieser Stelle dann die wetterfeste Variante aus Holz.

Von solch einem Naturerlebnistag und den handfesten Ergebnissen des praktischen Teils der PPA profitieren also nicht nur die Grundschüler mit neu gelerntem Wissen sondern auch die Wildtiere rund um das Lietz Internatsdorf Haubinda.

 

 

Projektfahrten im Lietz Internatsdorf Haubinda: Wissen, Geschichte & Natur

Jedes Jahr vor den Herbstferien stehen an der Hermann-Lietz-Schule Haubinda die Projektfahrten an. Für die Älteren ist es die Abschlussfahrt, für die Jüngeren der Ausgangspunkt für das Thema ihrer Jahresarbeit.

Zur Vorbereitung auf die praktische Projektprüfungsarbeit (PPA), die für alle Schülerinnen und Schüler in der 10. Klasse Realschule ansteht, schreiben auch die Jahrgangsstufen 7 bis 9 eine Jahresarbeit. Bis zur PPA wird geübt, wie eine solche Arbeit anzufertigen ist. Es beginnt mit der Themensuche: Die 4-tägigen Projektfahrten stehen unter einem Motto, das durch Erlebnisse und Besuche in Museen vertieft wird.

Im Anschluss an die Reisen findet das erste Jahresarbeitstreffen statt. Hier entstehen konkrete Themen aus dem Erlebten und die Recherche zu weiterführenden Informationen startet. Es wird erklärt, wie Informationen zu finden sind, Quellen gesucht, ausgewertet und der Aufbau der Arbeit verinnerlicht. Jeden Monat werden die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler durch unsere Lehrkräfte in einem Workshop begleitet. Bis Mitte Januar ist schließlich Zeit, die Arbeit zu vollenden und abzugeben.

Im Schuljahr 2024/2025 wurden in Haubinda 20 unterschiedliche Projektfahrten sowie 6 Abschlussfahrten für die rund 450 Schüler angeboten. In Begleitung von 2 bis 3 Lehrkräften standen für je 10 bis 20 Gruppenteilnehmer spannende, einprägsame und nachdenklich machende Ziele auf dem Programm: Beispielsweise Technik und Innovation in Nürnberg, Gedenken und Erinnern in Auschwitz, Sport und Ausdauer bei Bike & Climb in Steinach oder Camping und Teambuilding an der Lütschetalsperre. Auch die Städte Leipzig, Würzburg, Hamburg oder Berlin mit ihren jeweiligen Attraktionen standen bei den Jugendlichen hoch im Kurs.

Alle hatten gemeinsam viel Spaß. Eine große Fotosammlung und kurze Nachberichte von Schülern und Lehrkräften geben Einblick in ihre verschiedenen Ausflüge und Abenteuer, neuen Erkenntnisse und Erlebnisse.

Vom Förderschüler zum Einser-Abi

Die enorme Schulkarriere von Sean Randau aus Lotte

Für Sean Randau aus Lotte war der Weg bis zum Einser-Abitur an den Krüger-Schulen alles andere als einfach. Seine wachsende Freude am Lernen und die Unterstützung durch motivierende Lehrkräfte halfen ihm jedoch, Hindernisse zu überwinden. So meisterte er seinen Weg bis zum Abitur.

In einem Klassenzimmer der Krüger-Schulen treffen wir auf Sean Randau, der entspannt und zufrieden auf seine schulische Reise zurückblickt. „Ich war ab der ersten Klasse an der Anne-Frank-Förderschule in der Dodesheide“, erzählt er. Ein entscheidender Wendepunkt trat in der sechsten Klasse ein: „Meine Noten wurden besser“, erinnert sich Sean. Ab diesem Moment änderte sich sein schulischer Werdegang grundlegend.

Textquelle und Foto Ursula Holtgrewe, Neue Osnabrücker Zeitung

Link zum Original-Artikel

Vom Förderschüler zum Hauptschüler

Zunächst wurde Sean nur in einigen Fächern mit Hauptschülern unterrichtet, was für ihn zunächst eine Herausforderung darstellte. „Es war am Anfang nicht leicht, und meine Noten waren durchschnittlich“, gibt er zu. Doch schon bald machte er große Fortschritte und wurde ab der siebten Klasse vollständig in den Hauptschulzweig versetzt. Gute Noten zu schreiben, war ihm plötzlich sehr wichtig geworden. „Irgendwann machte mir das Lernen einfach Spaß“, sagt Sean mit einem verschmitzten Lächeln.

Der Rückhalt seiner Familie war dabei stets ein großer Faktor, der ihm half, seine Ziele zu erreichen. Am Ende der neunten Klasse schloss er den Hauptschulabschluss mit der beeindruckenden Note von 1,41 ab.

Weiter auf dem Weg zum Abitur

Als seine Familie von Osnabrück nach Lotte-Büren zog, entschied sich Sean, weiter zur Schule zu gehen. Im Schuljahr 2018/19 wechselte er an das „Krüger Internat und Schulen“ in Wersen. Dort absolvierte er die Prüfungen für den erweiterten Hauptschulabschluss nach der zehnten Klasse mit einem herausragenden Durchschnitt von 1,11. Aufgrund seiner Leistungen empfahlen ihm die Lehrer, seinen schulischen Weg fortzusetzen.

„Der Unterricht in der Oberstufe war anfangs nicht leicht“, gibt Sean zu. „Aber nach und nach habe ich mich in den Stoff hineingearbeitet.“ Besonders Spanisch, das er als neue Fremdsprache lernte, begeisterte ihn sofort. Auch der Mathe-Leistungskurs machte ihm viel Freude. Seans Interesse an Naturwissenschaften spiegelt sich in seinen Hobbys wider, darunter Astronomie, Physik und Chemie. Außerdem gefiel ihm der Unterricht in Betriebswirtschaftslehre, insbesondere die Fachrichtung Marketing.

Mit einem Abiturdurchschnitt von 1,3 legte Sean schließlich seine Abschlussprüfungen ab – ein Ergebnis, das nicht nur ihn, sondern auch seine stolzen Eltern, die bei der feierlichen Zeugnisvergabe anwesend waren, begeisterte.

Zukunftsziele: Studium und Führerschein

Was plant Sean Randau nun für die Zukunft? „Ich habe bereits eine Zusage für das Elektrotechnik-Studium an der Hochschule Osnabrück“, sagt der 21-Jährige. Er hat vor, nach dem Bachelor auch den Masterabschluss zu machen. Doch zunächst stehen in den Ferien andere Ziele im Vordergrund: „Ich werde einen Minijob annehmen und meinen Führerschein machen.“

Sean Randau zeigt, dass mit Fleiß, Unterstützung und der richtigen Einstellung sogar scheinbar schwierige Wege erfolgreich gemeistert werden können.

Schülerin aus Eritrea eine der Jahrgangsbesten

Sprachtalent seit drei Jahren in Deutschland – Das Abi soll folgen

Seit drei Jahren in Deutschland, strebt sie das Abitur an und hat bereits die Höhere Handelsschule an den Krüger-Schulen in Lotte mit herausragenden Leistungen abgeschlossen.

Aufgewachsen in Eritrea und Ägypten, kam Arsiema Yemane Eyob im Jahr 2021 nach Deutschland. Kürzlich schloss sie die Höhere Handelsschule an den Krüger-Schulen in Lotte als eine der Besten ihres Jahrgangs ab. Jetzt strebt die 19-Jährige das Abitur an. Doch was treibt sie an, diesen Weg weiterzugehen?

Mit einem strahlenden Lächeln erzählt Arsiema, wie stolz sie auf das Erreichte ist. Gemeinsam mit ihrer Schulleiterin Sabine Buschmeyer reflektiert sie ihren bisherigen Bildungsweg. Ihre Reise nach Deutschland begann, als sie zusammen mit ihrem Vater ihrer Mutter nach Osnabrück folgte. Zuvor hatte sie in Äthiopien bereits den Realschulabschluss erworben, der in Deutschland als mittlerer Schulabschluss anerkannt wird. Mit Deutschkenntnissen auf B1-Niveau startete sie dann ihre schulische Laufbahn an den Krüger-Schulen, wo sie sich als zielstrebige und engagierte Schülerin zeigte.

Quelle Artikel und Foto von Ursula Holtgrewe, Neue Osnabrücker Zeitung 

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Vielsprachige Schülerin mit großem Interesse an neuen Kulturen

Sprachen liegen Arsiema besonders: Neben ihrer Muttersprache Tigrinya spricht sie fließend Deutsch, Englisch und Amharisch, eine Sprache, die eng mit dem Äthiopischen verwandt ist. In der Schule kam Spanisch hinzu, und autodidaktisch erlernt sie aktuell Koreanisch. „Ich mag die koreanische Kultur, auch wenn die Schrift ziemlich schwierig ist“, erzählt sie begeistert.

Ihr Lebensweg ist ebenso bemerkenswert wie der ihrer Familie. Vor rund 20 Jahren wurde Arsiema in der Stadt Zigib in Eritrea geboren. Ihr Name besteht aus ihrem Vornamen sowie den Namen ihres Großvaters und Vaters, wie es in Eritrea Tradition ist. Als sie ein Jahr alt war, zog ihre Mutter aus beruflichen Gründen nach Deutschland und fand dort eine Anstellung in der Solarbranche. „Mein Vater und meine Familie haben sich in meiner Kindheit liebevoll um mich gekümmert“, erinnert sich Arsiema an ihre Zeit in Eritrea. Dort besuchte sie acht Jahre die Schule, bevor sie nach Äthiopien zog, um ihren Abschluss zu machen.

Deutschkenntnisse durch Videogespräche erlernt

Bereits vor ihrer Ankunft in Deutschland begann sie, mithilfe ihrer Mutter, die mittlerweile für Hellmann Process Management arbeitet, ihre Deutschkenntnisse zu erweitern. „Wir haben in Äthiopien oft per Videogespräch geübt“, erinnert sich Arsiema lächelnd.

Seit ihrem Ankunftstag im Juli 2021 hat sich viel für Arsiema verändert. Dank der Unterstützung der Familie von hpm-Geschäftsführer André Pohl konnte sie sich gut einleben und ihre schulischen Ziele verfolgen. Zunächst erwarb sie am Berufsschulzentrum Westerberg die B1-Qualifikation in Deutsch. Mit Fleiß und dem Nutzen der Förderangebote der Krüger-Schulen schaffte sie es, sich innerhalb kurzer Zeit an die hohen schulischen Anforderungen anzupassen. „Die schulische Begleitung ist uns ein großes Anliegen“, betont auch Schulleiter André Soßna.

Der nächste Schritt: das Abitur und ein Studium im Bereich Wirtschaft

Nun, zwei Jahre später, hat sie den Abschluss der Höheren Handelsschule in der Tasche – und das als eine der Jahrgangsbesten. In den Sommerferien arbeitete Arsiema, um ihren Führerschein zu finanzieren. Ab Ende August steht die nächste Etappe ihrer Bildungsreise an: das Abitur. „Ich möchte später etwas im Bereich Wirtschaft studieren“, erzählt sie entschlossen. Welche Fachrichtung genau, das wird sich nach dem Abitur herausstellen.

Arsiema Yemane Eyob ist ein beeindruckendes Beispiel für Entschlossenheit und Lernfreude. Ihr Weg zeigt, wie erfolgreich junge Menschen trotz schwieriger Umstände ihren Bildungsweg gestalten können, wenn sie die richtige Unterstützung und Motivation haben.

Wertvolle Erfahrungen zum Nachtisch

„Was ich rückblickend auf meine Zeit in Haubinda an jetzige Schüler weitergeben möchte? Passt gut im Unterricht auf und hört auf eure Lehrer, ihr lernt fürs Leben!“ – Nicht nur ein guter Tipp, sondern auch eine nostalgische Erinnerung – geteilt von ehemaligen Haubindanern mit aktuellen Schülerinnen und Schülern.

Zum Event Essen mit Unternehmern, ein mittlerweile fest etablierter Termin im Lietz Internatsdorf Haubinda, der immer in den ersten Monaten des Schuljahres stattfindet, ließen es sich zahlreiche Alumni nicht nehmen, zurück an „ihre“ Schule zu kommen. Erfahrungen, die sie durch den Schulbesuch in Haubinda gewonnen haben und die ihnen in ihrem beruflichen Werdegang hilfreich waren, sind ein wertvoller Schatz. Ebenso ist das Knüpfen von Kontakten für Schülerinnen und Schüler zu lokalen und überregionalen Unternehmen förderlich für die eigene Zukunft. Damit die aktuellen Generationen an der Hermann-Lietz-Schule Haubinda davon profitieren können, bietet das Event einen Begegnungsraum zum gemeinsamen Austausch. Aus verschiedenen Klassenstufen und Internatsfamilien nahmen Kinder und Jugendliche an dem Event teil.

Der Abend beginnt in der Kapelle mit einem Impulsvortrag von Schul- und Internatsleiter Burkhard Werner zu Herausforderungen unserer Zeit. In einem ungezwungenen Rahmen berichten danach die Unternehmer von ihrem Schulbesuch, schwelgen in Erinnerungen, erläutern was sie zum Beruf „Unternehmer“ führte und diskutieren aktuelle Themen. Die jungen Menschen haben viele Fragen, die die Entrepreneure in der lockeren Atmosphäre gerne beantworten.

Im Anschluss wartet die stilvoll gedeckte Mensa mit einem mehrgängigen Menü auf die Gäste. An den runden Tischen werden Schüler, Lehrkräfte und Unternehmer miteinander platziert, sodass ein reger, aber persönlicher Austausch stattfinden kann.

Erfreulich ist, dass stets weitere Alumni sich für das Format begeistern und somit auch immer mehr gegenwärtigen Schülern die Chance geboten werden kann, mit ihnen in Austausch zu treten. Mit steigenden Teilnehmerzahlen in den kommenden Jahren wird sich ein breites Netzwerk zwischen gestern und heute etablieren.

Nur Gewinner beim Oldtimer-Treff „Oldie meets Lietz“

Männer aus Stahl und Autos aus Pappe – dieser Spruch war als Schriftzug auf der Heckscheibe eines Trabis zu lesen und spielte auf vergangene Zeiten an. Mit viel Liebe zum Detail waren die Automobile aus der Fabrikation der ehemaligen DDR hergerichtet, aufpoliert und rausgeputzt. Und sie versprühten ihren Charme, weckten bei vielen Besuchern Erinnerungen und Emotionen.

Doch nicht nur ostdeutsche mobile Veteranen gab es beim Oldtimer Treff im Lietz Internatsdorf Haubinda zu bestaunen. Auch vom ehemaligen Klassenfeind aus dem Westen und aus Amerika waren Prachtexemplare aus vergangenen Zeiten friedlich am Start zu bewundern und fanden großen Anklang. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Live-Band Jahkustik und die Musikschule Hildburghausen.

Zu den ältesten Exemplaren zählte der Ford Deluxe aus dem Jahre 1930, der mit 39 PS flott ausgestattet war und den Schwiegermutter-Sitz hatte. Ein schmaler Sitz, quer angeordnet, der statt hinterer Sitzbank nur Platz für eine Person bietet. Nur einige Jahre jünger war bei den Zweirädern eine Zündapp KS 600 aus dem Jahre 1939 mit 598 ccm und 28 PS. Anziehungspunkt war auch ein ehemaliges Stasifahrzeug: Ein EMW, Baujahr 1952 mit 6 Zylinder und 55 PS. Ein Exemplar, das ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgte, war das DKW Cabrio von 1938, das mit 700 ccm und 20 PS als Zweitakter daherkam. Vier Jahre älter war der BMW 319/1 mit 2000 ccm und 60 PS. Neben den motorisierten Veteranen gab es auch bewundernde Blicke für zahlreiche Besucher, die sich in zeitgemäßer Kleidung präsentierten und als Fotomodell vor den Oldtimern posierten.

Bei strahlendem Sonnenschein übertraf die Benefizveranstaltung alle Erwartungen. Susanne Heilmann, Ideengeberin und Chef-Organisatorin war überwältigt vom Ansturm und Interesse: „Wir hatten 130 Anmeldeformulare vorbereitet, viele kamen unangemeldet und am Ende des Tages waren rund 180 Fahrzeuge auf dem Gelände“. Für das erfahrene Team der Hermann-Lietz-Schule Haubinda indes kein Problem. Mit Großveranstaltungen haben die Mitarbeiter schon lange eine eingespielte Routine, die Prozesse sind bekannt, die Organisation ist ausgefeilt und alle packen mit an: Technische Mitarbeiter, Küchen-Crew, Hauswirtschaft, Lehrer, Familieneltern, Sozialpädagogen, Freunde und auch manche Eltern.

Perfekt gestylt waren dabei die Grundschullehrerinnen, die als Organisatoren trotz der Arbeit großen Spaß an der Veranstaltung hatten. Und zudem: Der Erlös des Festes soll zur Finanzierung neuer digitaler Tafeln in der Grundschule verwendet werden. Neben dem Verkauf von Essen und Getränken wurden 550 Lose verkauft, wobei es – wie bei der gesamten Veranstaltung in Haubinda – keine Nieten gab, sondern nur Gewinner.

www.internatsdorf.de

Lietz Internatsdorf Haubinda überzeugt auf Anhieb

Mein großes Ziel ist es Abitur zu machen. Jetzt erst einmal die Mittlere Reife und dann weiter zum Abi“, gibt sich der 14 Jahre alte Alvar hochmotiviert. Er ist einer von 30 neuen Schülern im Internatsdorf, die am Wochenende mit ihren Eltern angereist sind. Schul- und Internatsleiter Burkhard Werner und seine Mitarbeiter begrüßten die Neulinge in der Mensa.

Ein neues Rekordergebnis: Die Schülerzahlen in der Hermann-Lietz-Schule liegen für das kommende Schuljahr erstmals über 450. Und auch die Auslastung im Internat ist optimal – von 120 Plätzen sind zum Schulstart 119 belegt. „Das ist auch eine Anerkennung für unser Bildungskonzept, die Atmosphäre und vor allem die gute Arbeit unserer pädagogischen Kräfte im Zusammenspiel mit den engagierten Mitarbeitern in Haus, Hof, Garten und Küche“, bilanziert Werner den enormen Zuspruch für die Einrichtung in Haubinda.

Mit einer Rallye im Internatsdorf galt es, in einzelnen Gruppen das Gelände und die Einrichtung mit Hilfe eines Lageplans und Fragen zu erkunden. Burkhard Werner teilte persönlich die Unterlagen für die Rallye an die Gruppen aus, wurde dabei von Internatsleiterin Katharina Schlegel assistiert, die im Hintergrund den Überblick behielt. Schnell ergaben sich die ersten Kontakte während des Orientierungslaufs.

„Das Lernen in der alten Schule hat keinen Spaß gemacht. Das Schulsystem war nicht ansprechend und es wurde gemobbt“, schildert Alvar, der in Haubinda in die 9. Klasse gehen wird und neu durchstarten will. Seine Mutter hatte im Internet recherchiert, fand die Homepage von Haubinda interessant und ansprechend. Außerdem informierte sie sich bei den Internatsberatungs-Tagen in München. Das Gelände, Lernen in kleinen Gruppen, das ganzheitliche Konzept und die zahlreichen Gilden überzeugte die Familie. „Bereits nach dem ersten Besuch in Haubinda stand fest, dass dies der richtige Ort zum Lernen und für die Persönlichkeitsentwicklung von Alvar sein soll“, gibt sich Mutter Ulrike überzeugt. Und Vater Jan ergänzt: „Ich bin gespannt, wie Alvar sich hier entwickelt.“

Der 13 Jahre alte Etienne wird in die 7. Klasse der Regelschule gehen. „Wir waren bei der Internatsberatung, haben uns als erste Schule Haubinda angeschaut und die Entscheidung fiel sofort für das Internatsdorf“, schildert Mutter Elaine. Das Gelände, die Höflichkeit der Schüler untereinander, die zahlreichen Möglichkeiten in den Gilden und die schulischen Fördermöglichkeiten hat die Familie auf Anhieb begeistert. „Das Schülerparlament und der Umgang mit Streitigkeiten hat mich sehr beeindruckt“, erklärt Elaine. Der Sohn freut sich ebenfalls auf die neue Schule und das Internat. „Einfach super hier“, so der erste Eindruck des neuen Schülers.

Nach der Rallye war Grillen angesagt, eine Thüringer Tradition, die als Ritual gerne im Lietz Internatsdorf Haubinda gelebt wird. Mit Thüringer Bratwurst und kühlen Getränken wurden die ersten Erlebnisse ausgetauscht und das Ankommen in der Internatsgemeinschaft gebührend gefeiert.

Naschkatzen in der Nougat-Welt

Sommerschule und Ferienspiele sind traditionelle Angebote im Lietz Internatsdorf Haubinda zu Beginn der Sommerferien. Schüler und Schülerinnen üben vormittags in den Grundfächern Mathe, Deutsch und Englisch. Am Nachmittag sind neben verschiedenen Ausflügen kreative Aktivitäten angesagt und in Kleingruppen wird gebastelt, gemalt, gespielt und gebacken. Geländepflege ist eine weitere Aktion in diesen Tagen.

Seit 18 Jahren gibt es die Sommerschule, bei der Kinder und Jugendliche den Ferienbeginn im Internatsdorf verbringen. 24 Kinder im Alter von 8 bis 17 Jahren waren diesmal zwei Wochen lang mit von der Partie – darunter sieben Interessenten, die das Internatsleben in Haubinda kennenlernen wollten. Einige werden sicherlich zum Schuljahresbeginn als neue Haubindaner begrüßt werden.

Unter der routinierten Regie von Internatsleiterin Katharina Schlegel sorgten Sozialpädagoginnen sowie Mitarbeiter aus Küche, Garten und Hof für die Rundumbetreuung der Gäste. Ein vielseitiges Abendprogramm mit Karten- und Rollenspielen wie Werwolf und Avocado gehörten dazu. Und natürlich verpasste man auch nicht die Spiele der Fussball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft.

Vielseitiges Freizeitprogramm

Ausflüge auf die Wasserkuppe zur Sommerrodelbahn, nach Würzburg zum Schwarz-Licht Minigolf, zur Veste Coburg, ins Schwimmbad nach Schweinfurt sowie ins Erlebnisbergwerk Merkers rundeten das abwechslungsreiche Programm ab. Ein besonderer Leckerbissen – im wahrsten Sinne des Wortes – war der Besuch der Viba Nougat-Welt, der Erlebnis-Confiserie in Schmalkalden. Hier durften die Haubindaner eigene Pralinen-Kreationen herstellen und naschen.

Ferienspiele für die Jüngsten

Neben der Sommerschule werden in der gleichen Zeit Ferienspiele für Schüler und Schülerinnen der Klassen 1 bis 6 angeboten. Die jüngsten Haubindaner wurden morgens gebracht und nachmittags wieder abgeholt. Neun Kinder waren in der ersten Woche und 13 Kinder in der zweiten Woche in Haubinda. Dabei lag der Schwerpunkt auf kreativen Spielen und Ausflügen. Der Besuch im Museum Streufdorf, in der Viba Nougat-Welt, im Schwimmbad und der sportliche Wettstreit beim Kegeln waren Unternehmungen, die dabei auf dem Ferienprogramm standen.

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