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Ein Beitrag von Felix Fröhlich
Ende der zehnten Klasse fasste ich den Entschluss, ins Internat zu gehen. Ich hatte den Drang nach neuen Begegnungen und neuen Erfahrungen. Ich wollte aus dem gewohnten Umfeld raus, nicht aus Unzufriedenheit, sondern vielmehr aus Neugier, was es noch alles zu entdecken gab.
Meine Erwartungen waren hoch, an die Schule wie auch an mich selbst. Vor allem erwartete ich eine gute Gemeinschaft, eine Vielzahl von AGs sowie eine angenehme Lernatmosphäre, soweit man sich das als Schüler wünschen kann. All diesen Ansprüchen wurde das Internat mehr als gerecht. Aus Erzählungen von Freunden wusste ich, dass es strenger und gesitteter zugehen würde, als ich es gewohnt war. Doch so extrem hatte ich es mir niemals ausgemalt, doch das soll nicht negativ gemeint sein, ganz im Gegenteil.
Der ganze Tag ist durch einen vorbestimmten Ablauf geprägt, in dem man wenig Zeit für sich selber findet, weil immer was geht. Aber diese Abläufe lassen einen auch disziplinierter werden, weil, wie ich finde, man als Jugendlicher mit klaren Regeln und Aufgaben besser zurecht kommt als mit zu vielen Freiheiten. Das hat mich in meinem Lernverhalten und auch im Umgang mit meinen Mitmenschen sehr viel weiter gebracht. Anfangs fiel es mir schwer, mit einem Fremden mein Zimmer zu teilen, es gab viele Probleme und Streitigkeiten. Doch die positiven Aspekte überwogen bei weitem.Wo es anfangs wegen Kleinigkeiten zum Streit kam, entwickelte sich eine Normalität.
Da man sich Tag und Nacht sieht, muss man lernen, miteinander auszukommen, wenn man den Punkt einmal überschritten hat. Es folgen Freundschaften, die extrem persönlich sind und, wie man oftmals sagt, ein Leben lang halten. Mein Horizont hat sich auch enorm erweitert durch die Menschen aus verschiedenen Bundesländern und zum Teil aus anderen Staaten dieser Erde. Man lernt neue Gewohnheiten kennen, zudem bekommt man ein Gefühl der Internationalität. Dies verändert den Blick auf viele Dinge wesentlich und man lernt vor allem sehr viel über andere Sitten und Gewohnheiten. Somit hat mich die Schulzeit für meinen weiteren Werdegang wesentlich geprägt und zum Positiven entwickelt.
Felix Fröhlich
ehemaliger Internatsschüler