Die Vorteile einer schulischen Bildung aus Internatshand sind eindeutig. Im Rahmen einer Internatsumgebung erhalten Kinder eine individuelle Betreuung, umfangreiche und interessante Wahlfächer, Unterricht in kleinen Gruppen und eine nachhaltige Förderung. Wenn Eltern sich mit der Frage beschäftigen, ob sie ihr Kind in ein Internat geben sollten, tauchen zunächst viele Fragen auf. Wo gibt es gute Internate? Wie hoch sind die Kosten? Welche Vorteile hat der Besuch eines Internats für das Kind?
Mit welchem Alter werden Kinder in der Regel in einem Internat aufgenommen?
Eltern von unter 10-jährigen Kindern geben ihre Kinder meist nur in ein Internat, wenn beispielsweise keine Grundschule in der Nähe ist oder die Eltern beruflich viel unterwegs sind (z.B. als Binnenschiffer oder Zirkus-/Kirmesarbeitende). Da diese Gruppe sehr klein ist, gibt es für die Jüngeren nur wenige Internate, in denen auch Grundschüler aufgenommen werden. Die Einrichtungen, die dennoch Kinder unter 10 Jahren aufnehmen, achten dabei sehr auf kleine Wohneinheiten und ein besonders familiäres Ambiente in kleinen Gruppen, damit sich die Kinder wie zu Hause fühlen können.
Woher wissen Eltern, welches Internat das Richtige ist?
Kinder sollten, wenn möglich, in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden. Eltern können gemeinsam mit dem Kind verschiedene Internate besuchen und sich genau anschauen, welche Schwerpunkte die einzelnen Internate haben. Danach kann meist leichter entschieden werden, ob das Kind seinen Neigungen entsprechend gefördert wird, sich z.B. künstlerisch oder lieber sportlich entfalten möchte und ob es schulisch unterstützt wird, wenn es z.B. Lernschwierigkeiten hat.
Verschiedene Internate-Beratungsstellen helfen den Eltern außerdem bei konkreten Fragen weiter.
Was müssen Eltern im Schnitt monatlich für ein Internat einkalkulieren?
Privat geführte Internate liegen meist bei 2.000 Euro im Monat, während Internate unter kirchlicher Trägerschaft mit 500 Euro im Monat günstiger ausfallen.
Die Vorteile der privaten Internate liegen in den sehr kleinen Klassen und einem umfangreichen, oft außergewöhnlichen Freizeitangebot. Diese Leistungen haben ihren Preis, da bei dem Konzept meist höhere Personalkosten anfallen. Die Privatschulen werden aufgrund der höheren Kosten deshalb primär von Kindern aus besser gestellten Elternhäusern besucht. Trotzdem gibt es häufig auch die Möglichkeit, dass begabte Schüler ohne wohlhabende Eltern über Stipendienprogramme in einem privaten Internat aufgenommen zu werden können.
Müssen Kinder immer eine Aufnahmeprüfung bestehen, um ein Internat besuchen zu können?
Je nach Ausrichtung des Internats wird ein guter Notendurchschnitt erwartet und häufig Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Damit wollen die Internate ihr hohes schulisches Niveau erhalten. Die Internate, die eher sportliche oder künstlerisch- musische Kinder aufnehmen, achten bei den Bewerbern auf entsprechend ausgeprägte Fähigkeiten und Talente.
Wann sollten Eltern ein Kind lieber nicht in ein Internat geben?
Generell sollten Kinder nicht gezwungen werden, ein Internat zu besuchen. Ein gewisses Alter (ab 10 Jahren bzw. nach der Grundschulzeit) sollten die Kinder auch erreicht haben. Ein Kind bereits im Grundschulalter ins Internat zu geben, sollte nur dann erfolgen, wenn es zu Hause nicht betreut werden kann. Ein Internat als Konsequenz, um schlechte Noten aufzubessern, ist meist nicht der richtige Weg. Die Trennung von den Eltern könnte das Kind dann noch weiter belasten. Schüchterne und zurückhaltende Kinder können sich in einer festen Internatsgruppe manchmal nur schwer integrieren und bleiben Außenseiter. Das beste Eintrittsalter liegt bei 12 und 13 Jahren. Wenn ein Kind jedoch häufig krank ist oder sich auffällig verhält, sollte der Besuch des Internats besser abgebrochen werden. Doch solche Entscheidungen sind eher die Ausnahme.