Die Schüler eines Fußballinternats verfolgen alle denselben Traum: Profifußballer sein! Doch das erfordert auch Disziplin und viel Training.
Es ist Januarmorgen und dementsprechend kalt. Die Schüler einer der 32 Fußballschulen stehen schon auf dem Feld, um zu trainieren. 90 Minuten dauert das Training, dann wird geduscht und anschließend geht es in den Unterricht. Für manche mag Sport am frühen Morgen eine Qual sein, doch in den Fußballinternaten ist er Pflicht, die gerne erledigt wird. Die Schüler leben für und durch den Fußballsport. Wenn sie nicht den Biss und den unbedingten Willen haben, sich ganz nach oben in die Profiliga zu kämpfen und dafür früh aufzustehen, haben sie kaum eine Chance in der Welt des Fußballs. Denn die wenigen Plätze, die es gibt, sind hart umkämpft. Oft ermutigen die Trainer der lokalen Vereine ihre jungen Fußballer, sich um so einen Platz zu bewerben. Manchmal sind es aber auch Trainer der Schule selbst, die zum Beispiel auf Fußballcamps auf interessante Spieler aufmerksam werden und ihn zu einer Probewoche einladen. Falls die Schulgebühren das Budget der Eltern dann übersteigen, gibt es Stipendien, die vergeben werden können.
Die Ausstattung der Fußballinternate lässt Sportherzen höher schlagen. Es gibt mehrere Fußballplätze, Fitnessstudios, teilweise Sauna und hauseigene Physiotherapeuten. Schuluniform besteht aus Trainingshose, Sportschuhen und Schulpollover. Die Trainer haben nicht selten selbst in höheren Fußballigen gespielt und trainieren manchmal heute noch Profis. Sie schaffen so die perfekte Verbindung zwischen den Schülern und dem Sport. Aber nicht nur Fußballtraining steht auf dem Tagesplan. Auch Persönlichkeitsentwicklung spielt eine große Rolle. An vielen Schulen hängen Bilder berühmter Fußballer. Lionel Messi, Mesut Özil oder auch Bastian Schweinsteiger hängen an den Wänden und motivieren die Jugendlichen. Sie lernen aber auch, nicht nur wie ihre Idols Fußball zu spielen, sondern auch wie einer von ihnen aufzutreten. Wie präsentiere ich mich während eines Interviews, wie reagiere ich im Fernsehen, wie steigere ich mein Selbstbewusstsein? All diese Aspekte sind wichtig, um sich in der Welt der vielen Fußballer durchsetzen zu können. Ein weiterer, wenn nicht sogar noch wichtigerer, Punkt als Fußball ist die Schulbildung. Die Pädagogen, Lehrer und Trainer eines Fußballinternats vergessen nie, dass es nur ganz wenige einer Klasse in einen Ligaverein schaffen. Daher darf man die Bildung auf keinen Fall außer Acht lassen. Ein gutes Abitur ist wichtig, um sich auch neben dem Fußball auf dem Arbeitsmarkt positionieren zu können. Wenn die Lehrer also merken, dass die schulischen Leistungen eines Schülers nachlassen, werden die Trainingseinheiten für ihn reduziert und er erhält Nachhilfe. Dank der dualen Ausbildung erhalten die Kinder und Jugendlichen eine tolle Ausbildung.