Der Berufsinformationstag ist seit mehr als einem Jahrzehnt fester Bestandteil im Jahreskalender des Lietz Internats Hohenwehrda. Ein Dutzend Eltern, Lietzer und Freunde stellten ihre Werdegänge vor und überzeugten dabei mit Kurzvorträgen und auch bei den anschließenden Einzel- und Gruppengesprächen mit Kompetenz, Klarheit und auch Forderungen an die SchülerInnen der Stufen 9 und 10.
,,Mich hat die Mischung begeistert – die Mischung aus Lebenswegen, beruflichen Erfolgen und auch die Offenheit, dass nicht immer alles geklappt hat, man es aber weiter versucht hat, sagte Michelle nach dem Berufsinformationstag im Lietz Internat Hohenwehrda. Amelie war begeistert, dass ,,wir die Chance bekamen, so viele Lebenswege bei einer Gelegenheit präsentiert zu bekommen. Das hatte ich noch nie”. Der Dank von Internats- und Schulleiterin Sabine Hasenjaeger galt dabei den Gästen: ,,Sie tragen dazu bei, unseren Schülerinnen und Schülern Perspektiven zu öffnen und Möglichkeiten aufzuzeigen.”
Der Beruf des Kinderarztes ist eine 24-Stunden-Aufgabe
In einer ersten Runde hörten die gut 60 Schülerinnen und Schüler Impulsvorträge zu den verschiedensten Berufen und Werdegängen, erhielten Erklärungen, warum Immobilienmanagement in einer Gesellschaft, die neue Formen des Zusammenlebens ausprobiert und immer mehr in Wohneigentum investiert wird, eine Branche mit Zukunft ist. Dr. Elisabeth Knolle, ehemalige Kinderärztin und Mitglied im Vorstand der Stiftung Deutsche Landerziehungsheime, beschrieb die freudigen, wie auch die ernsten Seiten ihres Berufes. ,,Die Work-Life-Balance ist als niedergelassener Arzt eine große Herausforderung.” Und der Beruf des Kinderarztes eine 24-Stunden-Aufgabe. Dr. Knolle berichtete aus der Praxis: ,,Da kann es vorkommen, dass Eltern auch an Heiligabend zu Ihnen kommen, wenn sie Ihnen als Arzt vertrauen.” Um auf unvorhersehbare Ereignisse vorbereitet zu sein, riet die Ärztin: ,,Arbeiten Sie Ihren Schreibtisch jeden Abend ab. Damit verschaffen Sie sich Luft.”
In aller Offenheit sprachen die Gäste in Hohenwehrda an, dass bei ihren beruflichen Erfolgen harte Arbeit die Basis war, aber eben auch Glück. Ein Jobangebot in der FAZ zum passenden Zeitpunkt, auf die die Bewerbung aber ohne vorherige Ausbildung wenig Erfolg versprochen hätte das Abitur erst im zweiten Versuch, danach aber die richtige Idee und passende Antwort auf die Frage: Wo geht die Welt hin? Alle Referentinnen und Referenten rieten den Schülern zu Mut – auch zur Veränderung, wenn man merkt: Der Job passt nicht zu einem. ,,Wenn du dauerhaft keinen Spaß an deiner Arbeit hast, dann mach etwas anderes. Just do it!” Und noch ein Tipp gab es: ,,Gelegenheiten sind wie Seifenblasen. Wartet man lange genug, werden sie platzen. Bleibt dynamisch.”
Ernst-Friedrich Kellner, Rechtsanwalt, forderte die Schülerinnen und Schüler auf: ,,Horcht in euch rein, wie tickt ihr? Experimentiert, macht Praktika, lest Biografien. So erfahrt Ihr etwas über Menschen und findet Berufe, die euch vielleicht Spaß bereiten.” Kellner, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Landerziehungsheime, gab Tipps für die Zeit unmittelbar nach dem Abitur und Schulabschluss: ,,Fahrt ein halbes Jahr um die Welt und schaut euch die Menschen an.” Zum Schluss wünschte er ,,viel Spaß beim Suchen und beim In-euch-Reinhören.”
Folgende Berufe wurden vorgestellt:
- Hausverwaltung und Immobilienmanagement
- Meisterin Veranstaltungstechnik und Tour-Management
- Rechtsanwalt
- Fachanwalt für Steuerrecht
- Asset-Manager (Vermögensverwaltung)
- Markt- und Wettbewerbsanalyse
- Kinderärztin
- Unternehmensberater und -gründer
- Zahnärztin
- Zahntechniker-Meister(in)
- Maschinenbau und mittleres Management.
Weitere Informationen
Lietz Internat Hohenwehrda
Schloss Hohenwehrda 2
36166 Haunetal
Telefon:
0 66 73 / 9 29 90
http://www.schloss-hohenwehrda.de
hohenwehrda@lietz-schule.de
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